Müllwerkerinnen und Müllwerker am Limit – Müllmengen werden zum Problem
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Innen- und Sicherheitspolitik
- Datum 20. Aug. 2021
Hochwasser-Katastrophe
„Die Tonnen an Müll sind ein echtes Problem im Hochwasser-Krisengebiet und für die Entsorger“, hält der Vorsitzende der CDU-Landtagfraktion, Christian Baldauf, bei seinem jüngsten Besuch im Ahrtal fest. Baldauf verschaffte sich ein Bild der Müll-Lage beim Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) im Landkreis Ahrweiler. Mit Werkleiter, Sascha Hurtenbach, sprach er über die zentralen Probleme der Sperrgutbeseitigung.
Vor Ort gaben Hurtenbach und sein Leitungsteam mit Willibert Müller (stellv. Werkleiter) und Stephan Müllers (techn. Abteilungsleiter) Auskunft über den aktuellen Sachstand. So hat der AWB bereits über 200.000 t Sperrabfälle aus dem Ahrtal abfahren lassen. Dies entspricht in etwa der Sperrmüllmenge eines Vierteljahrhunderts. Dabei liegen sicherlich noch weitere 50.000 t Sperrmüll im Tal, die jedoch nur Stück für Stück heraustransportiert werden können.
„Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Müll das ist“, so Baldauf. Der Fraktionsvorsitzende zeigte sich wenig verwundert, dass das Abfallbeseitigungsmanagement und die Müllwerker bei diesen Müllbergen an seine/ihre Grenzen stoßen. Sämtliche Lagerkapazitäten seinen erschöpft, so Werkleiter Hurtenbach. Baldauf betont und begrüßt die über die Landesgrenzen hinausgehende Zusammenarbeit der Entsorgungsbetriebe, denn wie der AWB mitteilt, steuerten die Verantwortlichen bereits 45.000 t in über 100 weitere Recycling-, Müllverbrennungsanlagen und Deponiezwischenlager im gesamten Bundesgebiet ab. Für die gesamte Abfallentsorgung rechnet der AWB mit Kosten in Höhe von 70 Mio. Euro.
„Die Beseitigung des Sperrmülls ist das eine“, erklärt Christian Baldauf. „Der AWB stellt aber neben der Bewältigung dieser Mammut-Aufgabe auch lückenlos die gesamte ‚normale‘ Abfallentsorgung sicher.“
Wie Hurtenbach mitteilt, gelingt dies nur, weil der AWB aus der kommunalen Familie umfangreiche Hilfe erhalten hat. „Insbesondere kommunale Betriebe aus Schleswig-Holstein, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben mit Menschen und Maschinen geholfen“, hebt der Werkleiter hervor.
Verwundert zeigt sich Baldauf über die zögerliche Haltung der Landesregierung, keine Zusagen für die Entsorgung von Bauschutt und Schlämmen an die Bürgerinne und Bürger zu machen, obwohl seitens der Kreisverwaltung ein Entsorgungskonzept seit mehr als einer Woche vorliegt. „In der Folge bedeutet das, dass der AWB zu diesen Entsorgungsanfragen keine Aussagen tätigen kann, was die Menschen im Ahrtal zusätzlich verunsichert“, so Baldauf.