Günstige Tickets sind schön, aber ÖPNV muss funktionieren
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Verkehr und Infrastruktur
- Datum 16. Aug. 2022
9-Euro-Ticket-Nachfolge
Derzeit wird bundes- und landesweit viel darüber diskutiert, wie die Nachfolge des 9-Euro-Tickets aussehen kann – in knapp zwei Wochen läuft das Günstig-Ticket-Angebot aus. „Bei all den Vorschlägen, die besonders Vertreterinnen und Vertreter der Ampel-Regierungen auf Bundes- und Landesebene gerade in den Raum werfen, wird eine Tatsache konsequent ausgeblendet: Der Nahverkehr gerade in Rheinland-Pfalz muss dringend modernisiert werden“, betont der Obmann der CDU-Landtagsfraktion im Ausschuss für Klima, Energie und Mobilität, Markus Wolf.
„Die enorme Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass die Menschen Bus und Bahn fahren wollen – wenn der Preis stimmt. In die aktuelle Debatte um die Nachfolge des 9-Euro-Tickets bringen wir uns als CDU-Landtagsfraktion gerne ein. Als erstes müssen die Ampel-Verantwortlichen aber erklären, wie mögliche Günstig-Tickets zukünftig finanziert werden sollen.
Gleichzeitig liegt aber eine größere und wichtigere Aufgabe vor der Landespolitik: das ÖPNV-Angebot verbessern, die verschiedenen Mobilitätsformen integrieren und abgestimmte Fahrpläne und fahrende Busse und Bahnen sicherstellen. Erst dann wird der öffentliche Nahverkehr so attraktiv und leistungsfähig, dass viele Menschen über einen Umstieg nachdenken. Gleich-zeitig müssen wir uns überlegen, wie wir mit modernen Möglichkeiten wie digitalen Tür-zu-Tür-Tarifen und Angeboten wie „Mobility on demand“ den ÖPNV wirklich flächendeckend auch in den ländlichen Regionen von Rhein-land-Pfalz verfügbar machen.“
Bundes- und Landesregierung müssten nun endlich ihre Hausaufgaben machen, erklärt Wolf. „Von Ministerin Eder erwarten wir endlich die Vorlage des Nahverkehrsplans. Mit dem Nahverkehrsgesetz hat sich die Ampel direkten Einfluss des Landes auf die Gestaltung des ÖPNV gesichert. Jetzt muss das Ministerium dem auch Taten folgen lassen. Außerdem reicht es nicht, den ÖPNV als „Pflichtaufgabe nach Kassenlage“ den Kommunen zuzuweisen. Das Land muss für eine auskömmliche und nachhaltige Finanzierung des ÖPNV in Rheinland-Pfalz sorgen. Bundesverkehrsminister Wissing sollte sich zudem bei seinem Kabinetts- und Parteikollegen Christian Lindner für eine weitere dauerhafte Erhöhung der Regionalisierungsmittel des Bundes einsetzen. Nur so können bundesweite Nahverkehrsangebote vielleicht finanziert werden. Rheinland-Pfalz wird das nicht alleine schaffen. Welche Entscheidungen die Koalitionen im Land und in Berlin auch treffen: Es muss schnell gehen. Wenn die Ampelregierungen in diesem Tempo weitermachen, wird die Verkehrswende nicht klappen und auch der Klimaschutz kommt nicht voran.“