Digitalstrategie des Bildungsministeriums
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Bildung
- Datum 20. Nov. 2025
Jenny Groß: Digitale Bildung braucht klare Ziele – keine vagen Ankündigungen
Zur heute vorgestellten Digitalstrategie des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums unter dem Motto „Zukunft gelingt, wo Bildung verbindet“ erklärt die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß: „Das Papier klingt modern, bleibt aber unkonkret, unausgereift und voller Ankündigungen, die längst hätten umgesetzt sein können. Rheinland-Pfalz braucht keine Digitalstrategie mit Schlagworten, sondern echte Unterstützung für Schulen, Lehrkräfte und Familien.“
Anspruch und Wirklichkeit der Strategie liegen weit auseinander.
„Digitalisierung ist wichtig, aber sie ist nicht das Kernproblem. Der Absturz im Bildungsranking liegt an Defiziten in Lesen, Schreiben, Rechnen, Sprachförderung und an massivem Unterrichtsausfall. Aber nicht an fehlenden Tablets“, betont Groß.
„Datengestützte Schulentwicklung kann sinnvoll sein. Aber Daten ersetzen keine pädagogischen Lösungen. Die Landesregierung sammelt Diagnosen, liefert aber keine Therapie.“ Besonders kritisch sieht die CDU-Fraktion die Pläne zur Erhebung und Nutzung von Systemdaten: „Transparenz ist wichtig. Aber völlig ungeklärt bleibt, wer welche Daten sehen darf. Wir warnen vor Schulrankings, vor Fehlinterpretationen und vor zusätzlichem Druck auf Lehrkräfte. Digitalisierung darf nicht zum Kontrollinstrument werden.“
Hinzu kommt: Viele Schulen in Rheinland-Pfalz verfügen noch nicht einmal über stabile WLAN-Verbindungen, funktionierende Beamer oder ausreichend Endgeräte. Von KI-Assistenten oder digitaler Lernanalyse sind wir meilenweit entfernt. Groß: „Solange Schulen mit maroder Technik, fehlender IT-Betreuung und Unterrichtsausfällen kämpfen, wirkt eine neue Digitalstrategie wie eine Fassade ohne Fundament.“
Die CDU-Fraktion kritisiert, dass die SPD-Landesregierung erneut ein Konzept vorlegt, ohne die strukturellen Probleme anzugehen. „Ohne verlässliche Unterrichtsversorgung, nachhaltigen IT-Support und starke Grundbildung ist jede Digitalstrategie ein theoretisches Papier. Erst die Basics stärken und dann digital sinnvoll weiterdenken.“
Besonders deutlich wird die Diskrepanz zwischen Papier und Realität in vielen Schulen vor Ort: die Schulleitungen haben ganz andere Herausforderungen. Gerade Schulen in herausfordernden Lagen muss das wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Das zeigt: Die Landesregierung hat die Realität an den Schulen aus dem Blick verloren.“
Die CDU-Landtagsfraktion setzt stattdessen auf eine moderne Bildungspolitik mit Augenmaß:
- Daten mit Maß und Ziel: Nur erfassen, was den Unterricht verbessert.
- Künstliche Intelligenz als Werkzeug: Lehrpläne entschlacken und durch praxisnahe Kompetenzen im Umgang mit KI ergänzen.
- Lehrkräfte entlasten: Keine zusätzliche Datenbürokratie.
- Leistung sichern: Verbindlichkeit statt Beliebigkeit.
- Digitale Infrastruktur stärken: Einheitliche, sichere und nutzerfreundliche Lösungen.
- Lehrpläne entschlacken: Modernisierung, die Lernenden und Lehrkräften wirklich hilft.
Fazit
„Digitalisierung mit Maß, klaren Zielen und echter Entlastung für die Schulen. Bildungspolitik ja, aber mit Verantwortung statt Symbolpolitik. Beides liefert die aktuelle Digitalstrategie nicht“, so Groß.
