Kommunen werden beim Kita-Ausbau im Stich gelassen
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Bildung
- Datum 01. Dez. 2025
Groß: Land muss endlich Verantwortung übernehmen
Vor dem Hintergrund alarmierender Zahlen zum Kita-Ausbau in Rheinland-Pfalz warnt die CDU-Landtagsfraktion davor, dass das Land seiner Verantwortung nicht gerecht wird und die Kommunen mit den Herausforderungen im frühkindlichen Bildungsbereich zunehmend allein lässt.
Rheinland-Pfalz gehört bundesweit zu den Ländern, in denen Eltern am längsten auf einen Kita-Platz warten. Es fehlen rund 19.800 Kita-Plätze für unter Dreijährig. Zur veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erklärt die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß:
„Die Kommunen sind gesetzlich für ausreichend Kita-Plätze verantwortlich. Gleichzeitig hat das Land mit dem Kita-Gesetz längere Betreuungszeiten und einen Rechtsanspruch auf sieben Stunden eingeführt. Und das, ohne sicherzustellen, dass genügend Personal und Infrastruktur bereitstehen. Das Ergebnis erleben wir jetzt: steigender Bedarf, aber keine ausreichende Unterstützung.“
Die CDU-Landtagsfraktion fordert deshalb die Landesregierung erneut auf, Kommunen strukturell und finanziell zu entlasten. Zentral sind dabei die Maßnahmen aus dem Gesetzentwurf der Fraktion vom November 2024:
- Baukosten fair teilen: Das Land muss sich dauerhaft mit mindestens 40 Prozent an Neu-, Um- und Erweiterungsbauten sowie Sanierungen beteiligen. „Wer gesetzliche Ansprüche schafft, muss deren Umsetzung auch mitfinanzieren“, so Groß.
- Flexiblere Personalplanung: Eine Unterscheidung zwischen Kern- und Randzeiten soll es ermöglichen, in Randzeiten von der Fachkräftestrategie abzuweichen. Natürlich immer unter Wahrung der Aufsichts- und Fürsorgepflicht.
- Personalreserve erleichtern: Kommunen sollen bis zu 10 Prozent Personalüberschreitung genehmigungsfrei einsetzen dürfen, um Ausfälle abzufedern und Verwaltungsaufwand zu senken.
„Die Studie zeigt erneut: Ohne ausreichendes Personal bleibt jeder Rechtsanspruch ein leeres Versprechen.“ Groß weiter.
Die CDU fordert daher:
- Bessere Arbeitsbedingungen durch höhere Personalschlüssel. Das steigert die Qualität und macht den Beruf attraktiver.
- Eine systematische Einführung von Verwaltungsassistenzen, um pädagogische Fachkräfte von Bürokratie zu entlasten.
- Die Sozialwirtschaft muss starker Bestandteil der rheinland-pfälzischen Fachkräftestrategie werden.
- Ausbau praxisintegrierter und vergüteter Ausbildungsgänge. Insbesondere auch für Jugendliche mit Sek.-I-Abschluss.
Groß abschließend: „Die Landesregierung hat mit dem Kita-Gesetz Erwartungen geweckt, für deren Umsetzung sie die Kommunen allein lässt. Rheinland-Pfalz braucht endlich eine vorausschauende Kita-Politik, die Qualität, Personal und Infrastruktur zusammendenkt. Eltern brauchen Verlässlichkeit statt Wartelisten und die Kommunen brauchen ein Land, auf das sie sich verlassen können.“
