
Altersdiskriminierung beim Einkaufen: Sozialministerin Schall macht es sich zu einfach
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Gesellschaft und Integration
- Datum 14. März 2025
App-Rabatte im Supermarkt
In vielen Supermärkten gibt es Rabatte oft nur noch digital mit App, Kundenkonto und Bonus-Coupon. Doch nicht jeder besitzt ein Smartphone – besonders ältere Kundinnen und Kunden werden dadurch benachteiligt. Die seniorenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Anette Moesta, findet das App-System ungerecht und altersdiskriminierend.
In vielen Supermärkten gibt es Rabatte oft nur noch digital mit App, Kundenkonto und Bonus-Coupon. Doch nicht jeder besitzt ein Smartphone – besonders ältere Kundinnen und Kunden werden dadurch benachteiligt. Die seniorenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Anette Moesta, findet das App-System ungerecht und altersdiskriminierend.
Moesta: „Viele ältere Menschen besitzen einfach kein Smartphone oder ihnen fehlt der vertraute Umgang damit – diese Menschen sind gezwungen, beim Einkauf den normalen Preis oder den aktuellen Aktionspreis zu zahlen – anstatt den günstigeren App-Preis zu erhalten. Lediglich knapp 50 % der Seniorinnen und Senioren besitzen überhaupt ein Smartphone.“
Große Supermarktketten schließen mit ihren App-Aktionen de facto einen nicht unerheblichen Anteil der Bevölkerung von der Nutzung dieser Angebote aus. Seniorinnen und Senioren sind überproportional von dieser strukturellen Benachteiligung betroffen (vgl. aktuelle SWR-Berichterstattung, 13.03.25).
„Sozialministerin Schall macht es sich zu einfach, wenn sie in o.g. Berichterstattung sagt, dass die Politik hier wenig Möglichkeiten hat“, kritisiert Moesta. „Es braucht mehr Möglichkeiten, Seniorinnen und Senioren bei der digitalen Teilhabe zu schulen und zu unterstützen. Die jetzigen Landesprogramme decken den Bedarf an Hilfe nicht im Geringsten ab und sind eigentlich für das Problem an sich nicht ausgelegt. Die Digitalbotschafter geben zwar ihr Bestes, allerdings braucht man hierfür beispielsweise schon ein geeignetes Endgerät“, so die seniorenpolitische Sprecherin.
Der Unmut unter Seniorinnen und Senioren im Land sei groß. Die Aussagen von Frau Ministerin Schall deuten darauf hin, dass sie diesen Unmut zwar kenne aber nicht die richtigen Schlüsse daraus ziehe. Anette Moesta weiter: „Von einer Sozialministerin, in deren Haus auch das Resort Digitalisierung angesiedelt ist, erwarte ich deutlich mehr Einsatz für die älteren Generationen. Der Ministerin muss etwas daran gelegen sein, dass ältere Menschen die gleichen Vorteile genießen können wie andere. Die Landesregierung sollte das Gespräch mit den Supermarktketten suchen, um Lösungen zu besprechen, damit diesen Menschen ein alternativer Weg angeboten werden kann, um an Angeboten zu kommen.“
Information / Hintergrund:
Bei den vergangenen Haushaltsberatungen Ende 2024 hatte die CDU-Landtagsfraktion gefordert, die Förderung für die digitale Teilhabe aller Altersgruppen deutlich hochzufahren und dadurch sicherzustellen, dass niemand von Vorteilen der Digitalisierung ausgeschlossen bleibt (vgl. Deckblatt 36 der CDU-Landtagsfraktion).