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Eine Pflegering legt ihren Arm und eine ältere Frau mit kurzen grauen Haaren und lächelt sie an

Leiharbeit in der Pflege: Zusätzliche Belastung und leidende Pflegequalität

Leiharbeit in der Pflege und drohende Versorgungsengpässe

Unser Leiter des Zukunftsfeldes „Zusammenhalt der Gesellschaft“, Michael Wäschenbach, blickt sorgenvoll auf die aktuelle Entwicklung in rheinland-pfälzischen Pflegeeinrichtungen. Der Grund: Wie das ARD-Fernsehmagazin ‚Report Mainz‘ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, lassen Heime Pflegebetten bewusst leer stehen, um keine teuren Zeitarbeiter für die Pflege beschäftigen zu müssen. „Dabei ist die Nachfrage nach Pflegeplätzen immens“, sagt Michael Wäschenbach.

Pflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz fehlt Personal. Deshalb müssen Heime zunehmend auf Zeitarbeiter zurückgreifen. Diese sind um ein Vielfaches teurer als festangestellte Pflegekräfte. Wir warnen seit Jahren vor dieem Dilemma, das nun darin gipfelt, dass Pflegeheime Betten nicht belegen, um Personalkosten für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter zu sparen.

Tagtäglich leisten festangestellte Pflegerinnen und Pfleger höchst anspruchsvolle Arbeit in der Versorgung von Patienten und Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und bei der Pflege zu Hause. Aber sie arbeiten am Limit, denn es fehlen Fachkräfte. Zudem wächst der Unmut bei festangestelltem Pflegepersonal vieler Einrichtungen, denn Leihkräfte, die sie in ihrer Arbeit unterstützen sollen, verdienen deutlich mehr. Zudem können sich Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter ihre Schichten meist aussuchen – in der Konsequenz, dass wenig attraktive Nachtschichten meist am Stammpersonal hängen bleiben. So wird das Leihpersonal immer häufiger zur zusätzlichen Belastung für das festangestellte Personal. Die Pflegequa- lität leidet. Es drohen Versorgungsengpässe, wenn Betten leer bleiben. Das darf nicht die Quintessenz sein. Gelingen kann gute Pflege nur, wenn wir ausreichend Pflegekräfte haben, die deutlich besser bezahlt werden, in gute Arbeitsbedingungen eingebunden sind und dauerhaft in Einrichtungen arbeiten können und wollen. Unter Wechseljob-Modellen leidet die Pflegequalität. Gute Pflege lebt zudem von der zwischenmenschlichen Bindung, die das Pflegepersonal mit den Pflegebedürftigen aufbaut. Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter kommen und gehen oftmals in kurzen Abständen – das kann eine Belastung für Pflegebedürftige sein. Deshalb brauchen wir eine Trend-Umkehr, so wenig Leihpersonal wie möglich.


Wir plädieren für „Mehr Pflege-Ethik und weniger Pflege-Gewinne“ als Grundsatz.

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