Eskalation des Pflegenotstands in Rheinland-Pfalz droht
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Gesundheit und Pflege
- Datum 12. Mai 2023
Tag der Internationalen Pflege / Zahl der Azubis in der Pflege geht zurück
Wenn wir am heutigen Freitag, 12. Mai, auf den Internationalen Tag der Pflege schauen, dann mit einem bedenklichen Blick: Denn wie das Statistische Landesamt in Bad Ems jetzt mitteilt, machten 2022 in Rhein-land-Pfalz rund 6.300 Schülerinnen und Schüler an einer berufsbildenden Schule oder einer Schule des Gesundheitswesens eine Pflegeausbildung. Das waren 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Der Leiter des Arbeitskreises für den Zusammenhalt der Gesellschaft, Michael Wäschenbach, schlägt Alarm:
„Der Pflegenotstand in Rheinland-Pfalz droht zu eskalieren, sollte sich dieser Negativ-Trend in den nächsten Jahren fortsetzen. Ich sorge mich ernsthaft um die Aufrechterhaltung der Pflege-Angebote im Land – die Situation ist vielerorts bereits jetzt schon prekär. Menschen, die pflegebedürftig sind oder werden, warten oftmals Monate auf einen Platz im Pflegeheim. Und mit der älter werdenden Gesellschaft steigt die Pflegebedürftigkeit. Dem steht die Tatsache entgegen, dass die Zahl der Azubis in der Pflege deutlich zurückgeht.“
Wäschenbach kritisiert, dass die Landesregierung in der Pflegeausbildung nicht die richtigen Akzente gesetzt habe. „Zu lange haben SPD-geführte Landesregierungen Pflege als selbstverständlich angesehen und die prekäre Entwicklung ausgeblendet“, analysiert der CDU-Pflegeexperte. Er erklärt weiter: „Der Übergang von den Krankenpflegeschulen (Sozialministerium) auf die Berufsbildenden Schulen (Bildungsministerium) funktioniert offenbar nicht reibungslos. An einigen Stellen gibt es bei der sog. Generalistik deutlichen Verbesserungsbedarf. Zudem müsse die Attraktivität des Pflegeberufs dauerhaft gesteigert werden. Bessere Bezahlung für Pflegekräfte, Entlastung Pflegebedürftiger stationär, ambulant und zu Hause und Stärkung der Pflegeversicherung, seien richtige und notwendige Schritte so Wäschenbach.