Endlich Studienkapazitäten schaffen, um mehr Medizinerinnen und Mediziner ausbilden zu können
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Gesundheit und Pflege
- Datum 02. Sep 2022
Interview Gesundheitsminister Hoch mit der Rheinpfalz / Ärztemangel
Im Gespräch mit der Rheinpfalz – erschienen heute – kommt Gesundheitsminister Hoch, angesprochen auf das Problem der hohen Altersstruktur bei Ärzten im Land sowie die zu geringen Studienkapazitäten im Bereich Medizin, zu der Erkenntnis, dass dies ‚Versäumnisse der vergangenen 20 Jahre‘ seien. „Versäumnisse also von SPD-geführten Landesregierungen – Versäumnisse von Frau Dreyer, schließlich war sie von 2002 bis 2013 Gesundheitsministerin in Rheinland-Pfalz“, hält der Leiter des Zukunftsfeldes für Gesundheit und Europa der CDU-Landtagsfraktion und Mediziner, Dr. Christoph Gensch, zur Hoch-Aussage fest. Seit Jahren mahne die CDU-Landtagsfraktion konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im Land an.
Christoph Gensch erklärt: „Rheinland-Pfalz droht in den nächsten Jahren ein massiver Ärztemangel. Die Gesundheitsversorgung, gerade in ländlich geprägten Regionen, steht auf dem Spiel – so deutlich muss man es sagen. Ein Großteil der Hausärztinnen und Hausärzte kommt auf absehbare Zeit ins Rentenalter. In ganz Rheinland-Pfalz sind gut 40% von ihnen 60 Jahre und älter. Dieses Problem ist der Landesregierung seit vielen Jahren bekannt. Bereits Anfang der 2000er Jahre hat die Landesärztekammer vor einem drohenden Mangel bei den nachzubesetzenden Stellen gewarnt. Die Landesregierung, seinerzeit insbesondere die damalige Gesundheitsministerin Dreyer, hat dies stets negiert. Angesichts der zunehmenden Verschärfung der Situation zeigt sich nun, gut 20 Jahre später, wie gerechtfertigt die Warnungen und die Forderungen der CDU-Landtagsfraktion waren.“
Gensch bekräftigt den Vorschlag seiner Fraktion endlich mehr Medizinerinnen und Mediziner auszubilden im Land auszubilden und die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen. „Wenn wir ausreichend Mediziner ausbilden wollen, brauchen wir ausreichende Studienkapazitäten.
Das geht nur mit einer zweiten Medizinischen Fakultät in Ergänzung zu Mainz. Die klinischen Ausbildungskapazitäten an der Uni Mainz sind ausgeschöpft – laut Landesregierung ist eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze im Bereich Humanmedizin nicht möglich. Fakt ist aber, dass wir dringend mehr Studienplätze und ausgebildete Ärztinnen und Ärzte brauchen. Nachwuchs wird händeringend gesucht. Auch in unseren Krankenhäusern im Land besteht ein enorm hoher Nachsetzungsbedarf.
Wir müssen deshalb das notwendige Geld in die Hand nehmen und die fehlenden Ausbildungskapazitäten mit einer zweiten Medizinischen Fakultät schaffen. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung, besonders im ländlichen Raum, ist ein wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge und muss Priorität haben. Da die Ausbildung zum Arzt mindestens 6 Jahre dauert, dürfen wir keine Zeit verlieren.“