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Man und Frau

Einsamkeit bekämpfen

Fachtagung ‚Einsamkeit‘

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der große Saal der CDU-Landtagsfraktion am vergangenen Freitagnachmittag. Auch digital beteiligten sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der ersten Fachtagung der CDU-Fraktion zum Thema ‚Einsamkeit‘, zu der Gordon Schnieder (Fraktionsvorsitzender), Anette Moesta (seniorenpolitische Sprecherin) und Michael Wäschenbach (Leiter des Arbeitskreises für den Zusammenhalt der Gesellschaft) sowie Lars Rieger (Obmann im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Pflege und Transformation) eingeladen hatten. Nicht nur Seniorinnen und Senioren lockte das Thema nach Mainz.

„Einsamkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, es erscheinen viele Bücher und Veröffentlichungen zum Thema, viele Initiativen greifen es auf, bei uns ist es Thema seit der Landtagswahl 2021“, konstatierte Michael Wäschenbach in seiner Begrüßung. „Viele Menschen leiden unter sozialer Isolation.“ Seniorinnen und Senioren seien zwar häufiger betroffen als jüngere Generationen, aber Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit betreffe uns alle. Wäschenbach freute sich, Vertreterinnen und Vertreter des Sozialverbands Deutschland, des Sozialverbands VdK sowie der Landesseniorenvertretung und der Senioren-Union Rheinland-Pfalz begrüßen zu können. Für Impulsreferate konnte die Verantwortlichen der CDU-Landtagsfraktion folgende Expertinnen und Experten an diesem Nachmittag gewinnen:
 
1.    Dr. Regina Görner, Bundesvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
2.    Prof. Dr. Elisabeth Jünemann, Sozialethikerin
3.    Alexandra Marzi, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wirges 
4.    Diana Kinnert, Publizistin
5.    Verantwortliche des Morbacher Geheischnis, als Best Practice-Beispiel in der Seniorenberatung

Trends der Mobilität, Urbanisierung, Digitalisierung und Alterung der Gesellschaft können das Einsamkeits-Problem begünstigen. „Dem müssen wir mit innovativen Vorschlägen begegnen“, erklärte Gordon Schnieder. So wie es beispielsweise in Morbach getan wird.

Das dortige Morbacher Geheischnis ist eine Beratungsstelle für Senioren in kommunaler Trägerschaft. Dort bekommen Seniorinnen und Senioren gezielt individuelle und persönliche Unterstützung im häuslichen Wohnumfeld, im sozialen Umfeld, eine präventive gesundheitliche Beratung und Hilfestellungen zur Alltagsbewältigung.
 
Die seniorenpolitische Sprecherin Anette Moesta ergänzte: „Zur Strategie und den Konzepten muss auch gehören, dass Menschen bis ins hohe Alter dabei unterstützt werden, selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilzuhaben. Wir müssen viel stärker ein Bewusstsein für die Bedürfnisse älterer Menschen schaffen und diese Bedürfnisse auch politisch verankern.“  Die CDU-Landtagsfraktion stelle sich an die Seite der ‚älteren Generation‘ und fordere mehr gesellschaftliche Teilhabe für diese Altersgruppe. „Wir packen das Thema an und stellen uns der älterwerdenden Gesellschaft und sich verändernden Gesellschaftsstrukturen“, so Moesta.

Den CDU-Landtagsabgeordneten schweben konkrete Punkte vor:

•    Die alternde Gesellschaft in Rheinland-Pfalz endlich aktiv gestalten durch u. a. finanzielle Unterstützung des Landes für eine flächendeckende Sozialplanung der Kreise und kreisfreien Städte.
•    Hauptamtlichen Seniorenlotsen in den Kommunen installieren, die das vorhandene Angebot von ehrenamtlich Tätigen, Verbänden, Organisationen vernetzen, Bedarfe aufnehmen und zusammen mit den örtlich Verantwortlichen versuchen zu ermöglichen und auszubauen.
•    Erarbeitung von Teilhabemöglichkeiten für Senioren nach § 71 SGB XII (digital, kulturelle, mobil usw.) in Wohnortnähe.•    Beteiligungsmöglichkeiten der Senioren vor Ort ausbauen, z. B. durch eine flächendeckende Umsetzung von Seniorenbeiräten nach der Gemeindeordnung und der Landkreisordnung.
•    Beteiligungsrechte der Senioren vor Ort stärken – Änderung kommunalrechtlicher Vorschriften – die sog. GemO (Gemeindeordnung) soll angepasst werden ebenso die Landkreisordnung (LKO).
•    Stärkung der Teilhabe von Senioren durch Ehrenamt forcieren ("Stärkung der Teilhabe lebenserfahrener Menschen " wird im Rahmen des ESF-Bundesmodellprogramms "Stärkung der Teilhabe Älterer-Wege aus der Einsamkeit und sozialen Isolation im Alter" durch Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den ESF gefördert siehe z B. Caritasverband Koblenz - Modellprojekt).

Abschließend ergänzte der Obmann im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Pflege und Transformation, Lars Rieger: „Wir haben zielgerichtete Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention von Einsamkeit formuliert, werden ihre Umsetzung vorantreiben und steuern. Viele ältere Menschen leiden, sie leiden oft still. Das können wir nicht hinnehmen. Der Kampf gegen Einsamkeit und soziale Isolation ist ein Schwerpunkt unserer sozialen und politischen Arbeit.“

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