Land schweigt zu Zwangsversetzung von Förderlehrerinnen und -lehrern
- Kategorie Pressemitteilung
- Thema Bildung
- Datum 23. Juni 2023
Entscheidung des Landes über Neuverteilung von Förderlehrkräften stößt auf massiven Widerstand
Es brodelt an rheinland-pfälzischen Schulen. Der Unmut bei Lehrerinnen und Lehrern, gleich an welcher Schulform sie unterrichten, ist immens und wird immer größer. Der neueste Fauxpas der Landesregierung: die angeordnete Zwangsversetzung von Förderlehrkräften im ADD-Bezirk Neustadt an der Weinstraße. Von der bildungspolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß, darauf angesprochen, hatte die Landesregierung in der gestrigen Landtagsdebatte die Möglichkeit, dazu Stellung zu beziehen. Aber sie schwieg. „Wertschätzung mit den Füßen“, so bezeichnet Groß das Verhalten der Landesregierung. „Anstelle von Ministerpräsidentin Dreyer, Bildungsministerin Hubig und Staatssekretärin Brück würde ich mich in Grund und Boden schämen. Wie Marionetten hängen die Lehrkräfte in der Luft. Die Strippen zieht die Landesregierung – in welche Richtung weiß nur keiner. So geht man nicht mit den Lehrerinnen und Lehrern um.“
Hintergrund: rund 75 Förderlehrerinnen und -lehrer müssen im sog. Ketten-verfahren wechseln, weil im Norden des Landes Lehrkräfte fehlen. Der von der Landesregierung, vom Bildungsministerium, zu verantwortende Lehremangel trifft Schulen und Förderlehrkräfte hart – sie laufen Sturm.
Jenny Groß erklärt weiter:
„Die Landesregierung – Ministerpräsidentin Dreyer, Bildungsministerin Hubig und Staatssekretärin Brück – tritt das Engagement und damit auch die herausfordernde Arbeitsleistung der Lehrerinnen und Lehrer an unseren Förderschulen mit Füßen. Wertschätzung sieht anders aus. Die angeordnete Versetzung ist eine Farce. Die Lehrkräfte baden eine jahrzehntelange Misswirtschaft der Landesregierung aus!“
Groß weiter: „Die Bekämpfung des Lehrkräftemangels für einen guten Unterricht, gleich in welcher Schulform, ist und bleibt ein Marathon. Leider läuft das Land hier aber nicht vorne mit. Im Gegenteil: Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler haben das Nachsehen aufgrund jahrzehntelanger Versäumnisse SPD-geführter Landesregierungen.
Für uns als CDU-Landtagsfraktion gilt nach wie vor: Nicht jedes Kind die gleiche Schule, sondern für jedes Kind die geeignete Schule! Wir sind nicht gegen Inklusion, aber gegen die Methode der Landesregierung, die versucht, Inklusion mit der Brechstange und bar jeder pädagogischen wie didaktischen Praxis durchzusetzen.
Für uns steht das Kind, und zwar jedes Einzelne, im Mittelpunkt und muss mit seinen individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Möglichkeiten und seinen Rahmenbedingungen, die es an der Schule erfährt, im besten Fall einen Abschluss erzielen und dem Arbeitsmarkt später zur Verfügung stehen.“
Jenny Groß formuliert, was sich jetzt dringend ändern muss:
- Wir brauchen eine frühestmögliche, zielgenaue Förderung der Kinder.
- Wir brauchen entsprechend ausgestattete Räume und Material.
- Wir brauchen mehr Personal! Für eine gelingende Inklusion brauchen wir pro Klasse einen Grundschullehrer und ein Förderschullehrer.
- Wir brauchen kleinere Klassen und schulbasierte Therapien, gemäß der Beeinträchtigung der Kinder.