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Schüler malt statt zu lernen

Christian Baldauf: CDU-Fraktion bringt Fernunterricht-Fehlstart in den Bildungsausschuss

Homeschooling 2021

„Ob Hackerangriff oder Server-Kollaps wegen Überlastung – ganz gleich, was die rheinland-pfälzische Lernplattform lahmgelegt hat, es muss schnell vollständig behoben werden und es darf nicht wieder passieren“, erklärt der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Christian Baldauf, heute in Mainz. Spannender bleibe allerdings die Frage, warum die Landesregierung, allen voran Bildungsministerin Hubig und ihr Haus, das System im Vorfeld nicht auf Herz und Nieren getestet hätten. „Sowohl gegen Hackerangriffe als auch gegen Überlastungsprobleme kann man sich rüsten“, so Baldauf.

„Homeschooling beansprucht viel Serverkapazität. Im Vorfeld des Schulbeginns nach den Weihnachtsferien hätte die Landesregierung die Rechenleistung zur stabilen Durchführung des Fernunterrichts viel stärker hochfahren müssen. IT-Spezialisten bestätigen, dass sich grundsätzlich gut einschätzen lässt, wieviel Server-Kapazitäten notwendig sind, um den digitalen Schulbetrieb aufrechterhalten zu können. Hier hat sich die Landesregierung und insbesondere Ministerin Hubig offensichtlich erheblich verkalkuliert. Das, was gestern und heute wieder auf Moodle passiert ist, geht zulasten der Bildung unserer Kinder, führt zu Verzweiflung bei den Eltern und Unverständnis bei vielen Lehrerinnen und Lehrern.“

„Hackerangriffe, in ihrer unterschiedlichen Bandbreite, sind zusätzlich problematisch, aber sie dürfen nicht als Entschuldigung für den Moodle-Kollaps dienen. Wir wollen Klarheit, warum es konkret zum Ausfall der Lernplattform gekommen ist.“ Baldauf kündigt einen Berichtsantrag (76er) für den Bildungsausschuss des Landtags an, in dem seine Fraktion Auf- und Erklärung des Fehlstarts in den Fernunterricht fordert.

Er ergänzt: „Nach unserer Kenntnis soll es nur in Rheinland-Pfalz einen Hackerangriff gegeben haben. Wir stellen uns die Frage, weshalb nicht auch in den anderen Bundesländern, die gestern Schulbeginn hatten. Sind deren Serversysteme besser geschützt oder verwechselt die Landesregierung gar den Zugriff zehntausender Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte auf die Systeme mit einem Hackerangriff? Wir fordern die Landesregierung auf, im kommenden Bildungsausschuss hierzu Stellung zu nehmen. Es wird sich zeigen, ob sich der Hackerangriff nicht als bloße Schutzbehauptung der Landesregierung entpuppt.“

Im Kontext des Server-Zusammenbruchs macht Baldauf einen konkreten Vorschlag, wie sich derartige Systemprobleme zukünftig besser vermeiden lassen:

„Der Landesbetrieb Daten und Information (LDI) kann nicht zugleich die Systeme vor Hackern überwachen und das Controlling übernehmen. Hier muss sich die Landesregierung eines externen Dienstleisters bedienen, damit möglichst alle Schwachstellen gefunden werden, bevor es zu Problemen kommt – das gilt für alle Homepages unter Federführung des Landes sowie nachgeordneter Behörden und Dienststellen. Hier sind die Ausgaben pro Computersystem, die die Landesregierung aufwendet, deutlich zu gering, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten.

Wir hoffen, dass die Landesregierung die aktuellen Vorfälle zum Anlass nimmt, und die IT-Sicherheit in unserem Land verbessert.

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