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Bildung ist und bleibt größte Baustelle der Landesregierung

Aktuelle Debatte / Kompetenz von Grundschulkindern / Lehrermangel in Rheinland-Pfalz

„Wenn der SPD-Landtagsfraktion, allen voran Bildungsministerin Hubig, jetzt, nach mehr als 30 Jahren SPD-geführten Landesregierungen einfällt, dass die Basiskompetenzen rheinland-pfälzischer Grundschülerinnen und Grundschüler gestärkt werden müssen, dann muss die Frage erlaubt sein, was die Landesregierungen und Bildungsminister in den letzten Jahrzehnten gemacht haben?“ halten die Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion für Wissenschaft und Kultur, Marion Schneid, der Sprecher für Jugend und Hochschulen, Dr. Matthias Reuber, sowie die bildungspolitische Sprecherin, Jenny Groß, anlässlich der Aktuellen Debatte heute im rheinland-pfälzischen Landtag fest.

„Bildung ist und bleibt die größte Baustelle der Landesregierung“, sagt Jenny Groß. „Frühkindliche Bildung ist das A und O – das ist doch klar. In der frühen Phase der kindlichen Entwicklung, die Basiskompetenzen der Kinder zu stärken und individuelle Bedürfnisse zu erkennen und zu fördern, ist besonders wichtig. Lesen, Schreiben und Rechnen gehören dabei zu den Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Bildungsweg. Gleichzeitig müssen auch soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Für diese Erkenntnis braucht es kein 9-Punkte-Programm des Bildungsministeriums.“

Die drei Bildungspolitiker weisen in diesem Kontext auf ein großes Problem hin, das den Schulen im Land droht bzw. längst angekommen ist und dem die Landesregierung bisher nichts entgegenzusetzen weiß:

Der Lehrermangel!

Ganz offensichtlich wird der Lehrerberuf immer unattraktiver. Das belegt nun eine Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion (Drucksache 18/6371). „Die Antwort auf unsere Kleine Anfrage ließe sich gut mit dem Titel ‚Lehrerinnen und Lehrer verzweifelt gesucht‘ überschreiben“, konstatieren Schneid, Reuber und Groß. Viele Plätze im Vorbereitungsdienst für das Lehramt sind unbesetzt – hinzu kommt eine verhältnismäßig hohe Abbruchquote.

„Ein Problem, das sich durch alle Schulformen zieht“, erklärt Schneid. Die Lage sei angespannt und eine Trendwende nicht erkennbar. „Immer weniger junge Leute entscheiden sich dafür, ein Lehramtsstudium aufzunehmen. Das liegt auch daran, dass die Anforderungen an Lehrkräfte in den vergangenen Jahren deutlich größer geworden sind – das beeinflusst junge Menschen in ihrer Entscheidung, Lehrerin oder Lehrer zu werden. So sind etwa die Integration von Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Herkunftssprache, Medienbildung und Digitalisierung, Inklusion, die Förderung der Bildungssprache Deutsch sowie die Ganztagsbeschulung und die berufliche Orientierung zu echten Herausforderungen geworden.“

Dr. Matthias Reuber: „Rheinland-Pfalz braucht eine nachhaltige Strategie, um junge Menschen wieder für den Lehrerberuf zu gewinnen. Dazu gehören eine faire, mit den angrenzenden Bundesländern vergleichbare Bezahlung für Lehrerinnen und Lehrer, bessere Arbeitsbedingungen, die Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte, eine flexiblere Ausbildung und eine wirkungsvolle Fachkräfte-Kampagne.“ Nur so ließe sich nach Ansicht der CDU-Landtagsfraktion der massive Lehrermangel an rheinland-pfälzischen Schulen in den Griff bekommen.“

Jenny Groß ergänzt: „Natürlich fehlen in Rheinland-Pfalz Lehrerinnen und Lehrer – und zwar durchweg in allen Schultypen. Wer das Gegenteil behauptet, ignoriert die Realität. Das Vorhaben der Bildungsministerin mehr als 250 neue Planstellen im Bereich Inklusion zusätzlich einzurichten, zeugt nicht von planerischer Weitsicht. Wer nicht die notwendigen Ausbildungskapazitäten und Stellen schafft und für attraktive Rahmenbedingungen sorgt, der muss sich nicht wundern, dass es Versorgungslücken gibt, die immer größer werden. Das geht zu Lasten der Schülerinnen und Schüler, die gerade die ersten, so wichtigen Schritte ihres Schullebens gehen.“

Die Versorgung mit Lehrerinnen und Lehrern im Land sieht düster aus – in Zahlen:

GS 900 davon besetzt: 699 ↔ 77,67 %
RS+ 420 davon besetzt: 186 ↔ 44,29 %
Gym 848 davon besetzt: 565 ↔ 66,63 %
BBS 400 davon besetzt: 149 ↔ 37,25 %
FS 320 davon besetzt: 187 ↔ 58,44 %

Hinzu kommt noch, dass bei den angehenden Lehrkräften 6-7 Prozent den Vorbereitungsdienst nicht bis zum Ende absolvieren und abbrechen.

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