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Ein älterer Herr geht alleine auf einem Waldweg spazieren. Das Bild zeigt ihn von hinten, wie er einen Spazierstock hinter seinem Rücken mit beiden Händen hält.

Viele Menschen leiden unter sozialer Isolation

Einordnung und Zitate der CDU-Landtagsfraktion zur Einsamkeitsstrategie der Landesregierung

Die CDU-Landtagsfraktion hat vor genau zwei Jahren (Ende April 2023) eine Fachtagung zum Thema „Einsamkeit im Alter“ in Mainz veranstaltet.

Für Impulsreferate konnten wir damals folgende Expertinnen und Experten gewinnen:
 
1.    Dr. Regina Görner, Bundesvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
2.    Prof. Dr. Elisabeth Jünemann, Sozialethikerin
3.    Alexandra Marzi, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wirges 
4.    Diana Kinnert, Publizistin
5.    Verantwortliche des Morbacher Geheischnis, als Best Practice-Beispiel in der Seniorenberatung

Zudem haben wir im November 2023 einen Vorschlag für ein Landesgesetz zur Beratung, Information und Unterstützung alter Menschen bei Teilhabe und Mitwirkung (dem sog. Seniorenteilhabe- und Mitwirkungsgesetz STMG) in die Plenar-Debatte eingebracht. Die Landesregierung hat sich aber gegen unseren Vorschlag für Seniorenlotsen ausgesprochen. Eine Anhörung im Vorfeld hat eine große Übereinstimmung dahingehend gezeigt, dass in Rheinland-Pfalz Nachholbedarf besteht, die Seniorenteilhabe systematisch, regional und sozial-strukturell breiter aufzustellen, weiterzuentwickeln, zu kommunizieren und zu vernetzen, um Teilhabeeinschränkungen zu identifizieren und zu überwinden.

Zitate zum Thema:

Anette Moesta: „Ältere Menschen wollen ein Teil ihres Heimatortes sein und mitwirken können. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass viele ältere Menschen unter Einsamkeit leiden und nicht mehr ausreichend am sozialen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Einsamkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Das muss sich dringend ändern. Wir wollen, dass alle älteren Menschen unabhängig von ihrem Alter und ihren Bedürfnissen die bestmögliche Unterstützung erhalten und ihre Potenziale bis ins hohe Alter ausschöpfen können und dies kann nur vor Ort im Dorf, im Stadtteil erfolgen. Hier braucht es Ansprechpartner, Kümmerer, eben einen Lotsen vor Ort für die Menschen. Wir formulieren zielgerichtete Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention von Einsamkeit, werden ihre Umsetzung vorantreiben und steuern. Viele ältere Menschen leiden, sie leiden oft still. Das können wir nicht hinnehmen. Der Kampf gegen Einsamkeit und soziale Isolation ist ein Schwerpunkt unserer sozialen und politischen Arbeit. Einsamkeit betrifft nämlich auch Kinder und Teenager mit extremen psychischen und körperlichen Folgen“, erklärt die seniorenpolitische Sprecherin.

Michael Wäschenbach:Viele Menschen leiden unter sozialer Isolation. Seniorinnen und Senioren sind zwar häufiger betroffen als jüngere Generationen, aber Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit betreffen uns alle. Trends der Mobilität, Urbanisierung, Digitalisierung und Alterung der Gesellschaft können das Einsamkeits-Problem begünstigen. Dem müssen wir mit innovativen Vorschlägen begegnen. Zur Strategie und den Konzepten muss auch gehören, dass Menschen bis ins hohe Alter dabei unterstützt werden, selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilzuhaben. Wir müssen viel stärker ein Bewusstsein für die Bedürfnisse älterer Menschen schaffen und diese Bedürfnisse auch politisch verankern.  Die CDU-Landtagsfraktion stellt sich an die Seite der älteren Generation und fordere mehr gesellschaftliche Teilhabe für diese Altersgruppe. Wir packen das Thema an und stellen uns der älterwerdenden Gesellschaft und sich verändernden Gesellschaftsstrukturen“, erklärt der pflegepolitische Sprecher.

Zur weiteren Einordnung:

  • Während Einsamkeit ein Zustand ist, den wir nicht selbst wählen, der uns traurig macht und gesundheitliche Folgen haben kann, ist das Alleinsein nicht per se etwas Negatives. Im Gegenteil: Wenn wir Phasen des Alleinseins bewusst und selbst wählen, kann das positive Effekte haben.
  • Die CDU hat sich als erste Partei in RLP bereits 2021 im Landeswahlprogramm mit Unterstützung von Experten mit dem Thema auseinandergesetzt.
  • Ein bunt gewürfelter Baukasten von Modellprojekten ist noch keine Strategie: Gemeindeschwester plus, Digitalbotschafter, Transformationsbegleiter, Neue Nachbarschaften RLP oder Bürgergemeinschaften sind im Einzelfall gut gemachte Angebote, helfen aber nicht strukturell und flächendeckend.
  • Es gibt Kommunen, die es schon vorbildlich gelöst haben von denen zwei beispielhaft sind: Das Wirgeser Angebot und das Angebot in Morbach https://www.morbach.de/geheischnis/ und https://www.wirges.de/leben-in-der-vg/bildung-gesundheit-soziales/erwachsene-und-senioren/fachstelle-gesundheit-senioren/

Den CDU-Landtagsabgeordneten schweben konkrete Punkte vor:

  • Die alternde Gesellschaft in Rheinland-Pfalz endlich aktiv gestalten durch u. a. finanzielle Unterstützung des Landes für eine flächendeckende Sozialplanung der Kreise und kreisfreien Städte.
  • Hauptamtliche Seniorenlotsen in den Kommunen installieren, die das vorhandene Angebot von ehrenamtlich Tätigen, Verbänden, Organisationen vernetzen, Bedarfe aufnehmen und zusammen mit den örtlich Verantwortlichen versuchen zu ermöglichen und auszubauen.
  • Erarbeitung von Teilhabemöglichkeiten für Senioren nach § 71 SGB XII (digital, kulturelle, mobil usw.) in Wohnortnähe.
  • Beteiligungsmöglichkeiten der Senioren vor Ort ausbauen, z. B. durch eine flächendeckende Umsetzung von Seniorenbeiräten nach der Gemeindeordnung und der Landkreisordnung.
  • Beteiligungsrechte der Senioren vor Ort stärken – Änderung kommunalrechtlicher Vorschriften – die sog. GemO (Gemeindeordnung) soll angepasst werden ebenso die Landkreisordnung (LKO).
  • Stärkung der Teilhabe von Senioren durch Ehrenamt forcieren („Stärkung der Teilhabe lebenserfahrener Menschen“ wird im Rahmen des ESF-Bundesmodellprogramms „Stärkung der Teilhabe Älterer-Wege aus der Einsamkeit und sozialen Isolation im Alter“ durch Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den ESF gefördert siehe z. B. Caritasverband Koblenz – Modellprojekt).

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