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Innenansicht eines Schwimmcontainers mit Kindern und einem Schwimmlehrer

Expertenanhörung hat Ziele der Schwimm-Offensive bestätigt

Anhörung zum Antrag „Mobile Schwimmcontainer“

Nach der heutigen Expertenanhörung im Innenausschuss freut sich unser sportpolitischer Sprecher und Initiator des Antrags „Schwimmen lernen – Modellvorhaben mobile Schwimmcontainer starten“, Dennis Junk, über die breite Übereinstimmung in der Bewertung der Bedeutung des Schwimmenlernens.

Uns ging es mit diesem Antrag darum, eine Schwimmoffensive zu starten und das Thema Schwimmenlernen in den Mittelpunkt zu rücken. Entscheidend ist, dass wir uns alle einig sind, über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Schwimm-Infrastruktur und der Schwimmfähigkeit unserer Kinder. Endscheidend ist nun, was daraus gemacht wird. Wenn wir statt des „Modellprojekts Schwimmcontainer“ mehr Mittel für die Sanierung unserer bestehenden Bäder und zusätzlich für Neubaumaßnahmen beschließen oder eben beides, dann kann ich damit gut leben. Unser Antrag ist ja ausdrücklich nicht nur auf den Einsatz von Schwimmcontainern begrenzt, sondern hebt die Notwendigkeit des Ausbaus und der Renovierung des Bestands ausdrücklich hervor.

Selbstverständlich können mobile Schwimmcontainer keine Schwimmbäder ersetzen. Dazu sind sie auch nicht gedacht. Ebenso wenig sollten darin Schwimmkurse durchgeführt werden.

Im Mittelpunkt steht die Wassergewöhnung und -bewältigung von Kindern vor Ort in den Kommunen. Mit diesem Projekt sollen die Schwimmlernzeit verkürzt, die Bedarfe nach Schwimmlernkursen reduziert und lange Wartezeiten für entsprechende Kurse abgebaut werden. Wassergewöhnung und -bewältigung bilden die Grundlagen für das Schwimmen lernen. Kinder lernen dabei einen sicheren und angstfreien Umgang mit dem Element Wasser, sodass sie sich darin zurechtfinden und bereits erste Basiskompetenzen entwickeln, die für das Schwimmen lernen wertvoll sind. Dazu können mobile Schwimmcontainer einen wichtigen Beitrag leisten.

 

Hier einige Auszüge aus den Stellungnahmen der Anzuhörenden:

 

Prof. Dr. Lutz Thieme, Hochschule Koblenz:

„Insbesondere in Bezug auf die Förderung des Schwimmenlernens bei Grundschulkindern können Schwimmcontainer zur Wassergewöhnung beitragen. (…) Bestandteil eines solchen Handlungsprogramms könnte auch der punktuelle Einsatz von Schwimmcontainern sein, weil andere infrastrukturelle Lösungen erst mittelfristig umsetzbar sind.“ 

 

Heike Hofmann, Schulleiterin der integrierten Gesamtschule Salmtal:

„Um die aktuelle Situation des Schwimmenlernens in Rheinland-Pfalz grundlegend zu verbessern, sollte nicht nur eine Lösung in Betracht gezogen, sondern flexible und kreative Lösungen diskutiert werden. So stellen mobile Schwimmcontainer aus meiner Sicht eine gute Alternative gerade im Frühstadium der Wassergewöhnung oder im Therapiebereich dar. Sie könnten auch an kleinen Grundschulen ein geeignetes Mittel zum Erlernen der Grundfertigkeiten beim Schwimmen sein.“ 

 

Anja Geisel, DLRG RLP, stellv. Leiterin Ausbildung:

„Als DLRG begrüßen wir grundsätzlich jede Bemühung und alle Maßnahmen, die das Schwimmenlernen und eine Ausbildung zum sicheren Schwimmer fördern.“

 

Dr. Robert Collette, Universität Mainz  

„Durch die mobilen Schwimmcontainer können sicherlich kurzfristig zusätzliche Wasserflächen für Teile der Schwimmausbildung zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt könnte daher nur eine zusätzliche Maßnahme sein, um kurzfristig die Brisanz aus der Problematik zu nehmen, bevor zeitlich längerfristige strukturelle Veränderungen, die an den Ursachen ansetzen, umgesetzt werden können.“

 

Stefan Kölsch, ADD RLP, Referat Schulsport:

„Auch mit der Thematik ´mobile Becken` zur Schaffung von zusätzlichen Wasserflächen haben wir uns bereits beschäftigt. So waren wir 2021 in Kontakt mit dem Schul-dezernat der Stadt Worms, welches an der Pestalozzi-Grundschule ein mobiles Becken aufgestellt hatte.  … Durch die Rückkopplung mit der Schulleitung kann ich sagen, dass dies eine tolle Möglichkeit war, den Kindern Spaß an der Bewegung im Wasser zu vermitteln.“

 

Stadtverwaltung Worms:

„Das Becken wurde durch die Sportförderung mit Unterstützung durch Drittmittel angeschafft und intensiv von den beiden Schwimmsportvereinen während der Sommerferien 2021 getestet. Die Bilanz fiel dabei sehr positiv aus. Vereine, Eltern und Kinder waren begeistert. Bei einer Wassertemperatur von 30 Grad und einer nach Körpergröße regulierbaren Wasserhöhe hatte sich nach kurzer Zeit die Wassergewöhnung eingestellt und nach 10 Kurstagen wurde die Schwimmfähigkeit (Seepferdchen) erlangt.“   

 

Wolfgang Schmitz, Geschäftsführer Kreissportbund Düren:

„Wir sind überzeugt, dass wir mit mobilen Schwimmcontainern eine neue Ära betreten und positive Veränderungen bewirken werden, u.a. mit dem Ziel: Die Politiker bundesweit zu sensibilisieren, die mobile Schwimm-Zukunft zu erkennen und präventiv zu handeln. Uns ist bewusst, dass ein mobiler Schwimm-Container kein Schwimmbad ersetzen kann, dies ist auch nicht der Plan und die Intention des Projekts. Der mobile Einsatz an verschiedenen Orten, die unterschiedlichsten Arten der Bespielung, ob an Schulen oder Kindergärten, werden künftig das Schwimmenlernen erleichtern.“