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Arzt mit rotem Stethoskop

Dr. Christoph Gensch: Landesregierung setzt Vorschlag der CDU-Landtagsfraktion leider nur halbherzig um

Umsetzung Landarztquote / Kabinettssitzung

Dr. Christoph Gensch, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, sieht Defizite bei der Umsetzung der von seiner Fraktion vorgeschlagenen Landarztquote durch die Landesregierung:

„Wir haben schon vor einigen Jahren die Einführung einer Landarztquote in Kombination mit einem Stipendium vorgeschlagen, weil wir das für ein wichtiges Instrument zur Gewinnung von Ärztenachwuchs halten. Die Gewährleistung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ist eines der drängendsten Probleme im Bereich der Daseinsvorsorge. Denn über die Hälfte der Ärzte wird in den nächsten 5 Jahren in den Ruhestand gehen.

Leider hat die Landesregierung hier viel zu lange gezögert, eine solche Regelung zunächst abgelehnt und agiert nun auch in der Umsetzung halbherzig. Das ist nicht zuletzt in Anbetracht der langen Ausbildungszeit von Ärzten problematisch.

Nach dem Modell der Landesregierung dauert es viel zu lange, bis junge Ärzte zur Entlastung zur Verfügung stehen. Bereits nach dem eigentlichen Medizinstudium (ca. 6 Jahre) sind sie voll ausgebildet und könnten parallel zur Facharztausbildung in den unterversorgten Gebieten eingesetzt werden. Die Landesregierung hingegen will, dass sie erst ihre Fachausbildung absolvieren. Das bedeutet einen weiteren Zeitverlust von rd. 5 Jahren. 

Das Grundproblem besteht zudem darin, dass die Zahl der Studienplätze im Bereich Humanmedizin viel zu gering ist. Die von der Landesregierung vorgesehene Erhöhung der Gesamtzahl der Studienplätze um lediglich fünf Prozent fällt zu gering aus. Denn bis zu zehn Prozent der Studienplätze sollen über die Landarztquote vergeben werden. Damit stammen fünf Prozent der Studienplätze für die Landarztquote aus dem bestehenden Studienplatzkontingent und werden eben nicht zusätzlich bereitgestellt. Notwendig ist eine Landarztquote, die nicht auf Kosten der bestehenden Studienkontingente geht. Wir brauchen mindestens 200 zusätzliche Studienplätze. 

Wir hätten uns außerdem die Verbindung der Landarztquote mit einem Stipendienmodell gewünscht, um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen. Wer sich voll auf sein Studium konzentrieren kann und weniger nebenher jobben muss, steht dem Arbeitsmarkt auch schneller zur Verfügung.“