Christian Baldauf: Politik darf die Menschen nicht überfordern – Spendenbereitschaft fördern nicht verordnen
- Kategorie Pressemitteilung
- Datum 16. Jan. 2020
Organspende / Debatte im Bundestag
Anlässlich der im Bundestag anstehenden Debatte zur Organspende äußert sich der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Christian Baldauf, zu diesem Thema. Baldauf macht dabei deutlich, dass es sich um seine persönliche Meinung handle. Er spreche nicht für die CDU-Landtagsfraktion.
„Die Diskussion über Widerspruchs- oder Zustimmungslösung ist das Leitmotiv der Geschichte der Transplantationsgesetzgebung. Dabei geht es um die essentielle Frage, in wie weit Zustimmung vorauszusetzen ist, sofern potentielle Spender zu Lebzeiten nicht widersprochen haben, oder ob Organentnahmen von ausdrücklicher Zustimmung dazu abhängig sein sollten.
Bei aller Einigkeit im Ziel – denjenigen schnell zu helfen, die dringend auf ein Spenderorgan warten – bin ich der festen Überzeugung, dass wir Spendenbereitschaft nur fördern aber nicht verordnen können. ‚Organspendebereitschaft‘ als Ausdruck von Nächstenliebe oder ethischen Prinzipien können wir nicht herbeiregeln.
Vielmehr müssen wir die Menschen bei der Auseinandersetzung mit dieser schwierigen Frage unterstützen und die Aufklärung über Organspende und Organtransplantation weiter intensivieren. Das heißt: Hochachtung für die Entscheidung zur Organspende vermitteln, aber auch Menschen gerecht werden, die das nicht oder noch nicht wollen oder können oder sich noch nicht entscheiden wollen.
Sympathisch ist mir deshalb der im Bundestag zur Diskussion stehende Gesetzentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende. Das ist ein richtiger Schritt, Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Ziel ist u.a., bei bestimmten Behördenkontakten auf die Möglichkeit hinzuweisen, sich zur Organspende zu erklären, und hierzu Informationen, Beratungs- sowie Dokumentationsmöglichkeiten anzubieten. Damit verbunden ist die Einrichtung eines Registers für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende und die stärkere Einbindung der Hausärzte.“