Christian Baldauf: Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein, diesen Tag und unsere Geschichte in unserem kollektiven Gedächtnis und Bewusstsein zu verankern
- Kategorie Pressemitteilung
- Datum 10. Nov. 2021
Reichspogromnacht
Anlässlich des 83. Jahrestages der Reichspogromnacht äußert sich der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion, Christian Baldauf:
„Der 9. November gilt als Schicksalstag der deutschen Geschichte. 9. November 1938 – die Reichspogromnacht, in der der größte Völkermord Europas seinen Anfang nahm, an Grausamkeit und Unmenschlichkeit nicht zu übertreffen. 9. November 1989 – das Datum, das für den Fall der Berliner Mauer steht, für den Triumph von Freiheit und Menschenrechten. Tiefpunkt deutscher Geschichte und Freude deutscher Geschichte liegen am 9. November so nah beieinander, wie an keinem anderen Tag. Die beiden Ereignisse mögen sicher nicht miteinander vergleichbar sein, aber sie sind schicksalhaft durch das Datum miteinander verbunden.
Unser Gedenken gilt den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in der Reichspogromnacht ein unfassbar großes Leid – verursacht durch die Nationalsozialisten – erfahren mussten.
Am Tag des Mauerfalls denken wir in Dankbarkeit an die Überwindung des Trennenden, das Zusammenführen von Familien und Freunden, die Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands ein knappes Jahr danach. Auch heute, 83 Jahre bzw. 32 Jahre später, ist unsere Aufgabe, durch ein würdiges Gedenken an den 9. November zu erinnern.
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Bundesstiftung Aufarbeitung zeigt jedoch, dass nur 13 Prozent der Befragten den 9. November mit der Pogromnacht verbinden, 31 Prozent den Mauersturz. Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein, diesen Tag und unsere Geschichte in unserem kollektiven Gedächtnis und Bewusstsein zu verankern. Nur so kann unsere Geschichte auch an heranwachsende nachfolgende Generationen weitergegeben werden, die bald nicht mehr die Möglichkeit haben, mit Zeitzeugen zu sprechen. Der Geschichts- und Sozialkundeunterricht an unseren Schulen bietet dafür eine große Chance. Die Wegmarken unserer Demokratie müssen in den Lehrplänen Platz einnehmen können, denn unsere Vergangenheit prägt unsere Zukunft.“