Anke Beilstein: Schulministerin Hubig darf die gravierenden Probleme nicht länger weg reden
- Kategorie Pressemitteilung
- Datum 12. Nov. 2019
„Brandbrief“ von Grundschulrektoren an Min. Hubig / Die Rheinpfalz
Die stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Anke Beilstein, fordert von Schulministerin Hubig erneut eine angemessene personelle und sächliche Ausstattung, nicht zuletzt der Grundschulen. Hintergrund ist ein an die Schulministerin gerichteter Brandbrief von 11 Rektorinnen und Rektoren, über den die „Rheinpfalz“ heute berichtet. Darin wird eine zunehmende Aufgabenfülle der Schulen ohne entsprechende Entlastung beklagt. Es fehle an Geld und Personal, so die Schulleiter. Dazu Anke Beilstein:
„Das ist ein deutlicher Hilferuf, der nicht ungehört verhallen darf. Noch in der gestrigen Plenarsitzung hat die Schulministerin unsere Kritik an Unterrichtsausfall und Lehrermangel, an Überlastung und Frustration vieler Lehrer ins Reich der Fabel verwiesen. Heute hören wir zum wiederholten Mal Stimmen aus der Praxis, die unsere Analyse bestätigen. Unter dem Dach vieler Schulen brodelt es. Sie sehen sich vielfach nicht in der Lage, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Das muss sich ändern.
Die Folgen zeigen sich beispielsweise in der aktuellen IQB-Studie für den Bereich Mathematik und Naturwissenschaften. Hier liegt Rheinland-Pfalz zwischenzeitlich unter dem Bundesdurchschnitt und gehört zu den fünf Ländern, die sich am stärksten verschlechtert haben. Zuvor gab es bereits alarmierende Ergebnisse im Bereich Lesen und Schreiben. Die Landesregierung darf insbesondere die Grundschulen nicht länger alleine lassen.
Diese Probleme sind auch eine Folge des von der Landesregierung verniedlichten Unterrichtsausfalls. Laut einer Studie des Regional-Elternbeirats (REB) Koblenz werden in Rheinland-Pfalz rund 2,7 Millionen Unterrichtsstunden nicht regulär erteilt. Es fehlen nach dieser Studie mehr als 3000 Lehrer im Land.
Eine Ministerin, die sich in diesem Zusammenhang vom SWR mit den Worten zitieren lässt, dass auch mehr Personal nichts daran ändere, dass Lehrkräfte schwanger werden oder erkranken, hat ihre Aufgabe wohl nicht richtig verstanden. Denn natürlich reduziert eine ausreichende Zahl von Lehrerinnen und Lehrern überlastungsbedingte Krankheitsfälle. Zugleich werden die Vertretungsmöglichkeiten verbessert. Wir brauchen dringend mehr Lehrerinnen und Lehrer. Das ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Kinder den Unterricht bekommen, der ihnen zusteht.“