ADD-Vizepräsidentin machte Urlaub kurz nach Flut
- Kategorie Pressemitteilung
- Datum 24. Jan. 2023
Führungspersonal ist Verantwortungspersonal
„Instinktlos und unsensibel“, nennt der Obmann der CDU-Landtagsfraktion im Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe, Dirk Herber, das Verhalten von ADD-Präsident Linnertz in den Folgetagen und -wochen der Flutkatastrophe 2021 mit Blick auf die Koordination und Arbeit seiner Behörde. Der Chef der Landeskatastrophenschutzbehörde ließ seine Stellvertreterin, die damalige Vizepräsidentin Begoña Hermann, urlauben, während das Ahrtal in seiner schlimmsten Stunde mit den Flutfolgen kämpfte. „Führungspersonal ist Verantwortungspersonal – bei solch einer Katastrophe darf die stellvertretende Leiterin der Landeskatastrophenschutzbehörde nicht im Urlaub die Füße hochlegen, während im Ahrtal die Menschen in Schlamm, Geröll und Chaos untergehen. Viele Helferinnen und Helfer sind sogar aus dem Urlaub zurückgekommen und/oder haben ihren Urlaub genutzt, um im Tal zu helfen und sind eben nicht verreist“. Herr Linnertz habe das Ausmaß der Katastrophe nicht erkannt und völlig falsch eingeschätzt. Bis heute müsse sich die Landesregierung, müsse sich Ministerpräsidentin Dreyer, den Vorwurf gefallen lassen, das Ahrtal im Stich gelassen zu haben. „Das ist Führungsschwäche auf allen Ebenen“, so Herber. „Statt die komplette ADD-Führungsmannschaft im Tal bzw. für das Tal zusammenzuziehen, fährt die zweite Frau im Haus in Urlaub. Das hat Herr Linnertz zu verantworten. Er ist an der ADD-Spitze nicht länger haltbar – der ADD-Präsident verfügt längst nicht mehr über die nötige Integrität, sein Amt weiter ausführen zu können.“ Herber ist zudem entsetzt und verwundert zugleich, dass Frau Hermann offensichtlich versucht hat, ein Geheimnis aus ihrem Urlaub zu machen. Im Eingangsstatement zum UA am vergangenen Freitag zumindest hat sie dazu geschwiegen. Herber vermutet, dass Hermann die Tragweite ihrer Reise bewusst war/ist – bei Anne Spiegel bspw. hat Vergleichbares zum Rücktritt geführt.