Verdi-Kritik am Kita-Gesetz
- Kategorie News
- Datum 07. Febr. 2020
Kita-Gesetz der Landesregierung
Bei einer SPD-Veranstaltung in Frankenthal zum neuen Kita-Gesetz der Landesregierung lässt der Landesfachbereichsleiter der Gewerkschaft Verdi kein gutes Wort an der Kita-Initiative des Landes.
Christian Baldauf: „Verdi-Mann Euskirchen trifft den Nagel auf den Kopf und erneuert unsere Kritik am Kita-Gesetz der Landesregierung. Der vorgesehene Personalschlüssel ist viel zu niedrig. Er orientiert sich ausschließlich am verfügbaren Geld und nicht an pädagogischen Maßstäben. Das bedeutet für viele Kitas – auch in Frankenthal – dass sie ihren Status Quo, den sie vor der Gesetzes-Novellierung hatten, nicht halten können. Viele Einrichtungen im ganzen Land werden mit Blick auf den Betreuungsschlüssel schlechter dastehen als vorher. Das bedeutet mehr Aufgaben und mehr Arbeit mit weniger Personal und somit weniger statt mehr Qualität. Gerade der Rechtsanspruch auf durchgängige Sieben-Stunden-Betreuung wird deutlichen Mehraufwand in den Kitas produzieren. Die Erzieherinnen und Erzieher werden also weniger Zeit als heute zur Betreuung und Förderung unserer Kinder zur Verfügung haben. Das Kita-Gesetz der Landesregierung besagt, dass es keinen Unterschied macht, ob Zweijährige oder Sechsjährige in der Kita betreut werden. Die Kritik der Frankenthaler Kita-Leiterin Kriszt ist deshalb völlig richtig. Jeder weiß, dass Zweijährige mehr Aufmerksamkeit als Sechsjährige brauchen. Allein das Wickeln von Zweijährigen nimmt massiv Zeit in Anspruch. Diesen fundamentalen Unterschied verleugnet das Gesetz, in dem es alle 2-6 jährigen Kinder gleich behandelt. Kinder brauchen in unseren Kitas gute Betreuungs- und Bildungsangebote. Darauf hat die CDU-Landtagsfraktion in Mainz immer wieder aufmerksam gemacht und versucht Änderungen des Kita-Gesetzes einzubringen. Dies ist stets am Widerstand von SPD, FDP und Grünen gescheitert. Ich frage mich ernsthaft, wann die Landesregierung endlich erkennt, dass das neue Kita-Gesetz mehr Probleme mit sich bringt als löst.“